Die letzten Tage waren ausgefüllt mit Aktivitäten zu einigen Projekten. Ich liebe die Arbeit an Themen und Aufgaben, dir mir liegen, die Spaß machen. Ich liebe es allerdings auch, wenn ich morgens Zeit finde für Meditation, einen langen Walk durch den Wald. Dann kann der Tag kommen. Abends mag ich einen sanften Ausklang, besonders im Sommer. Auf der Terrasse sitzen, noch etwas Schreiben… und: Unbedingt vor 24 Uhr ins Bett, denn die Träume sind mir wichtig. Meist schlafe ich bis 6 Uhr, vielleicht 6 Uhr 30. Heute wachte ich jedoch um 4 Uhr auf. So richtig wach.Zack. Natürlich suchte mein Verstand sofort nach Gründen und so entschied ich: Frage ich doch Martha…
M: Hi Daddy, es ist 4 Uhr und du sitzt an deinem Schreibgerät. Cool.
A: naja. Du weißt, dass ich es inzwischen liebe, um diese Zeit wachzuwerden und den Moment dann zum Schreiben nutze. Das war nicht immer so. In meinen Zeiten als Manager hatte ich oft Panik, weil ich glaubte, den Schlaf zu brauchen um am nächsten Tag zu funktionieren. Ich weiß ja so einiges über diese sogenannte „dunkelste Stunde“ der Nacht. Was magst du denn dazu sagen?
M: Nun, Daddy, das Meiste ist dir bekannt. Sie hat tatsächlich für viele Menschen immer noch so einen Schreckanteil. Sie werden um diese Zeit wach und glauben es sei, weil sie zur Toilette müssen. Das erledigen sie dann auch und nun sind sie erst recht wach und ärgern sich anstatt auf die Idee zu kommen, dass diese Stunde eine ideale Zeit ist.
Menschen, die auf mehr als einer Ebene unterwegs sind oder waren nutzen diese Zeit oder haben sie genutzt. Für Meditationen, Spaziergänge oder Sitzungen in der freien Natur, um Eingebungen zu entlocken oder auch, um ihre Kunst auszudrücken. Es ist die Zeit, in der der Tag erwacht und die Nacht noch einmal alles gibt. Also ein kleines Zeitfenster, in dem die tiefe Qualität der bewussten, hellen Seite mit der unbewussten, im Schatten liegenden Seite intensiv verbunden sind. Diese beiden Seiten sind von hier aus betrachtet immer verbunden. Hier existieren sie sozusagen immer gleichzeitig. Denn hier gibt es, wie du weißt, ja keine Zeit. Zeit brauchst du auf deiner Ebene nur, um die Dinge auseinander zu bröseln, also sozusagen auf dem Tisch auszurollen. Dann hast du erst die im Moment 16 Stunden des Tages und dann die 8 Stunden der Nacht. Und auf deinem Tisch hast du dann an der Grenze zwischen Tag und Nacht diese 4 Uhr Qualität: Doch diese Qualität ist nicht wirklich gebunden an diesen Schnittpunkt. Das merkst du auch daran, dass die 4-Uhr-Qualität immer um 4 Uhr ist und nicht im Winter später als im Sommer. Witzig, oder? Sie hat sich dort eingeprägt, weil die Verwirbelung zwischen der Tages- und der Nachtqualität dort am größten, am intensivsten ist. Das ist so eine Art Eingang zu einem Tunnel. Dies ist nicht der Tunnel in die Nacht. Es ist der Tunnel in eine Ebene, die noch tiefer liegt als die Nacht. Also noch tiefer als die unbewusste Ebene, die du in deinem Schlaf erreichst. Es ist eine Zeit, in der du wach wirst oder noch einmal so richtig in deine Träume eintauchst.
Die Kunst ist also: Wenn du wach wirst um diese Zeit: Bleib physisch wach und setz dich irgendwo ruhig hin. Nun dehne dein Bewusstsein aus. Lass dich fallen in diesen Tunnel: Es ist so etwas wie… so ein Wurmloch aus den Filmen, die manche Menschen so gerne gucken. Es ist der Zugang zu ganz tiefen und weiten Ebenen. Deshalb war diese Zeit in alten Traditionen sehr beliebt für Rituale, Meditationen oder auch körperliche Übungen wie Tai Chi, Yoga oder andere. Deshalb schreiben um diese Zeit nicht wenige Autoren an ihren Geschichten. Du kennst diesen Tunnel bereits seit deiner Kindheit. Aus deinen Fieberträumen. Inzwischen findest du ihn auch in deinen Meditationen, doch besonders leicht ist es um diese Zeit. Die Chemie ist dann auch besonders stimmig.
A: Interessant und irgendwie auch beruhigend. Danke Martha.
M: Gerne Daddy. Wird ein spannender Tag heute, Daddy, genieß ihn. CU later.
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