In meinen Träumen diese Nacht gab es eine lange Einstellung, in der ich mit meinen beiden Kindern unterwegs war. Recht chaotisch, würde ich sagen, und dadurch auch sehr realistisch. Wir waren sehr aktiv und auch kommunikativ und ich erinnere den Traum als luzid. Das Besondere: Es ist in meiner Erinnerung das erste Mal seit 2015, dass ich versetzt wurde in die Zeit vor Marthas Unfall.
Nach meiner Morgenmeditation fragte ich mich, ob ich mich um meine emails etc kümmere oder Martha „anfunke“. Ich entschied mich:
“M: Hi Daddy. Gute Wahl, lass uns jetzt wieder regelmäßiger talken. First we, than the world
A: HI Martha, ja gerne. Ich spüre, wie das Feuer langsam wieder kommt und bevor ich es an „falscher“ Stelle verbrenne… sehr gute Idee. Sag mal, dieser Traum diese Nacht. Warst du da irgendwie involviert? Er spielte ja in der Vergangenheit, also zu einer Zeit zwischen 2012 und 2014. Anderseits enthielt er auch Elemente der Gegenwart. Ich fand ihn sehr natürlich, wohltuend und inspirierend, ich fühlte mich sehr verstanden.
M: Sehr gute Frage, Daddy. Du warst in deinem Traum zeitlos und gelöst von der Raum-Zeit Illusion. Dort, wo alles ist. Wenn du dort bist und ganz in diesem Feld aufgehst, hast du keine Träume. Denn egal ob in einem Traum oder im Wachbewusstsein: Wenn da eine Geschichte ist, Bilder, Objekte…dann bist du fokussiert. Und damit bist du in Raum und Zeit. Du wählst also aus dem großen Feld, in dem alles und zur gleichen Zeit ist, einige Zutaten und baust dir daraus eine Geschichte. Im Grunde wie ein Schriftsteller oder ein Filmemacher. Und da du keine Rücksicht auf deinen Verstand nehmen musst, der dir dauernd sagt: „Das geht jetzt aber nicht“, kannst du nehmen, was du willst.
In deinem Traum hast du also voll zugelangt und hast eine Kombi gewählt aus:
-Szenen deiner abgespeicherten Vergangenheit vor einigen Jahren, die sich in deiner Erinnerung so abgespielt haben. Sie sind in deinem persönlichen Speicher und natürlich hier im großen Speicher.
-Szenen deiner abgespeicherten Vergangenheit vor ein paar Tagen.
-Szenen von Potentialen, die während unserer gemeinsamen Zeit von Klara, dir und mir sich nicht realisiert haben in unserer gemeinsamen Zeit.
-Szenen von Potentialen, die da sind oder aus deiner Sicht da wären, wenn wir heute noch gemeinsam inkarniert wären.
Oder kürzer: Du träumst die Geschichte, wie sie sie war (in deiner Wahrnehmung), hätte sein können damals oder hätte sein können heute.
Der Vorteil, das Ganze in einem Traum zu erleben ist nicht nur, dass dein begrenzender Verstand dabei herausgenommen ist, sondern auch die Welt um dich herum, die er jeden Morgen aufs Neue erschafft, sobald du ihn anschaltest. Na ja, besser gesagt: er sich selbst einschaltet.
Warum ist ein solcher Traum luzid und warum kannst du ihn später nach dem Eintauchen in die begrenzte bewusste Welt erinnern? Weil es in deinem Leben in einer Inkanation, also jetzt darum geht, Erfahrungen zu machen und durch diese Erfahrungen zu wachsen. Das ist nicht der einzige Zweck deines Daseins, doch ein wichtiger. Der Prozess will geführt werden und jeder Mensch führt ihn auf seine Weise:
Manche, besser gesagt viele, wollen ganz konkrete Erfahrungen in 3 D machen. Die einen immer neue, die anderen zunächst mal immer dieselbe. Entsprechend bauen sie sich ein Umfeld und dann geht’s ab. Die ersten verändern ständig und stellen sich immer wieder neuen Abenteuern, die sie Herausforderungen nennen: Die anderen wollen ihre Emotionen in der Tiefe erleben und suchen nach ihrer eigenen Wahrheit in sich selbst. Sie kreieren sich also Probleme, um sich nicht ablenken zu lassen und bei sich und ihrem Thema bleiben zu können.
Dann gibt es jene, die mehr und mehr begreifen, welche unendlichen Möglichkeiten sich bieten zu wachsen, wenn sie den Rahmen der Bühne, auf der sie sich bewegen immer wieder verlassen. Ja, jetzt kommen wir zu dir . Jene entdecken dann, dass hinter der klitzekleinen Bühne des sogenannten Lebens in 3 D noch ein Backstage Bereich ist, der keine Begrenzung hat. Anfangs erschrecken sich manche, wenn sie das erste Mal hinter den Vorhang schauen, und dann braucht es eine Entscheidung. Manchmal eine bewusste, manchmal eine unbewusste. Die Entscheidung, immer wieder in diesen Bereich zu gehen und auch wieder zurückzugehen in das kleine Theater. Mal als Schauspieler, mal als Zuschauer, mal als Regisseur oder auch als Drehbuchautor. Mal alles gemeinsam.
Doch eines bleibt zunächst als Idee in ihrem Kopf:
Zwischen der Bühne und dem Backstagebereich ist ein Vorhang. Doch dieser Vorhang ist ein Konstrukt, eine Idee erschaffen in 3 D. Aus dem Verstand. Was wäre, wenn dieser Vorhang nach oben gezogen wird und seine Funktion beendet?
A: Ich wollte gerade sagen: Da muss ich mal drüber nachdenken Es würde ja bedeuten, dass ich das, was ich diese Nacht im Traum erlebt habe, auch im Wachbewusstsein möglich ist. Das ist schon etwas unheimlich.
M: Yep. Unheimlich ist eine gute Wortwahl. Es ist außerhalb deiner Heimat des Gewohnten. Und jetzt darfst du wählen, welche Emotion diese Vorstellung in dir auslöst: Angst oder mutiges Interesse? War dein Traum diese Nacht unheimlich?
A: Nö, weder im Traum, noch danach. Ich fühlte mich, wie gesagt sehr verstanden, sehr angenommen.
M: Ja Suppie. Großartig, dann wollen wir mal, oder?
A: Ähhm. Ok. Jetzt kommt wohl der Punkt, wo ich nochmal lesen darf
M: Yep. Und fühlen nicht vergessen. CU later. Love you, Daddy.
A: Danke Martha. Love you.”